Unternehmen macht aus seinen Spielzeugen Influencer – um Spielzeuge zu verkaufen

Wer seine Produkte durch Influencer bekannt machen will, sucht sich normalerweise einfach die passende Person, schickt seine Produkte und zahlt bei reichweitenstarken Stars auch noch gutes Geld dafür. Die Macher des Spielzeugherstellers „Superplastic“ gehen einen anderen Weg: Sie machen einfach aus ihren Produkten Influencer mit Zehntausenden Fans. Innerhalb weniger Wochen hat “Superplastic” 100.000 Instagram-Follower für seine Spielzeug-Influencer gewonnen

Paul Budnitz ist ein Spielzeug-Veteran. 2002 gründet er das Unternehmen Kidrobot, das bis heute eigene Figuren, aber auch lizenzierte Spielzeuge von DC- (Joker, Batman, etc.), Marvel- oder Simpsons-Charakteren verkauft. Gleichzeitig will Budnitz schon immer mehr aus dem Spielzeug-Business herausholen. „Verschiedene Hollywood-Studios haben sich Lizenzen für unsere Charaktere gesichert“, erzählt er Variety. „Das Problem war, das nie etwas daraus gemacht wurde.“ Mit seinem neuen, 2017 gegründeten Unternehmen Superplastic nimmt Budnitz deshalb auch die Entertainment-Vermarktung in die eigene Hand. Er baut aus seinen Superplastic-Figuren „Guggimon“ und „Janky“ animierte Charaktere und erschafft aus ihnen virtuelle Influencer. „Unsere Charaktere leben ihr Leben auf Social Media“, sagt Budnitz. „Das ist, wie einen Film drehen, der niemals endet.“ Und für diesen Film hat er zehn Grafikdesigner eingestellt, die die Abenteuer von Guggimon und Janky animieren. Heraus kommen dann kurze Videosequenzen für Instagram oder Bilder mit den animierten Charakteren in ihrer animierten und auch der echten Welt.


Das Animations-Team verpasst den beiden in den Posts auf jeden Fall einen Influencer-Look: Guggimon zeigt seine Louis Vuitton-Tasche gern und trägt Balenciaga-Schuhe. Janky zeigt eine nur in seiner digitalen Welt existierende Zusammenarbeit zwischen Crocs und Off-White. Bisher scheinen das nur unbezahlte Erwähnungen von Marken zu sein, langfristig plane Budnitz aber auch die Reichweite auf den Plattformen zu monetarisieren – durch Lizenzierung der Charaktere an andere Brands und eben Influencer-Deals auf den Accounts der virtuellen Figuren. Echte Werbung machen Guggimon und Janky derzeit nur für Superplastic selbst – nicht nur, weil die beiden dort als Spielfiguren zu kaufen sind. In ersten Posts zeigen ihre Accounts jetzt auch andere Produkte von Superplastic und weisen auf Drops neuer Spielzeuge und T-Shirts hin. Ein kleiner Hype scheint durch die Social-Strategie um die Spielfiguren von Superplastic entstanden zu sein. Von den insgesamt 35 Spielzeugen im Online-Shop sind 29 ausverkauft – und das bei Preisen von meist 65 US-Dollar pro Figur (manche kosten bis zu 80 Dollar).