TikTok: Link in Bio für mehr Traffic über die Video-Plattform

TikTok: Link in Bio für mehr Traffic über die Video-Plattform

Viele Unternehmen nutzen die verschiedenen Social-Media-Kanäle, um Traffic auf ihre Website zu leiten. Der „Link in Bio“ , wie er zum Beispiel auf Instagram bekannt ist, bedeutet für Unternehmen dabei ein wertvolles Marketing Tool. Die Plattform TikTok hatte diesen Platz für einen Link in der Profilbeschreibung bisher nicht bereitgestellt. Vor Kurzem erschienen jedoch Screenshots, die zeigen, dass derzeit Tests zur Einbindung eines Link in Bio auf TikTok durchgeführt werden.

Ein TikTok-Nutzer teilte einen Screenshot seines Profils auf Twitter. Auf diesem ist zu sehen, wie in den Profileinstellungen der App ein beliebiger Link eingefügt werden kann. Bisher finden noch nicht alle User die Option in ihrem Account, es ist jedoch zu erwarten, dass das Feature bald für alle Nutzer ausgerollt wird.

Während eigentlich alle großen Plattformen eine Verlinkung zu der eigenen Website oder eben das Einfügen eines beliebigen Links erlauben, war dies auf TikTok bisher noch nicht möglich. Nur auf das eigene Instagram-Profil konnte verwiesen werden, worüber Abonnenten letztendlich über Umwege auch auf den Websitelink stießen. Doch dies bedeutete für Nutzer einen weiteren Schritt, bei dem sie abspringen können. Viele Unternehmen hielten dadurch TikTok als Social-Präsenz bisher für nicht so relevant wie beispielsweise Instagram.

Die Einführung des neuen Features könnte nun mehr Unternehmen dazu verleiten, einen Account auf der Video-Plattform zu erstellen, um dort eine jüngere Zielgruppe zu erreichen. 

Twitter testet sein eigenes Story-Feature

Twitter testet sein eigenes Story-Feature

Die als „Fleets” bezeichnete Funktion soll es Nutzern künftig erlauben, auf Twitter Kurzmitteilungen zu erstellen, die nach einem Tag wieder verschwinden und weder gelikt noch retweeted werden können. Auch normale Antworten wie bei gewöhnlichen Tweets sind dabei nicht möglich. Nutzer können lediglich per Direktnachricht auf einen sogenannten Fleet reagieren, wie Produktmanager Kayvon Beykpour erklärt.

„Wir hoffen, dass Fleets den Menschen helfen können, ihre flüchtigen Gedanken zu teilen, die sie wahrscheinlich sonst nicht getwittert hätten”, sagte Beykpour. Der permanente Charakter einmal abgesetzter Tweets halte einige Nutzer zurück, ihre Meinung auf Twitter kundzutun, heißt es. Von der neuen Funktion „Fleets” verspricht sich das Unternehmen Besserung. intimidating! Fleets werden nicht in der Timeline der Nutzer angezeigt, sondern genauso wie bei Instagram und Co am oberen Bildschirmrand aufgelistet. Unklar ist bislang noch, ob sich die in der Fleets-Funktion veröffentlichten Inhalte ausschließlich auf Text begrenzt sind oder ob darin auch Bilder und Videos geteilt werden können. Auch über eine mögliche Werbevermarktung dieser Funktion ist bislang noch nichts bekannt.

Twitter macht Emojis in Direktnachrichten möglich

Twitter macht Emojis in Direktnachrichten möglich

Ob im Facebook Messenger oder bei Whatsapp: In Nachrichten bekommen Emojis einen immer höheren Stellenwert. Besonders beliebt sind sie für schnelle Reaktionen – wie nun auch Twitter erkannt hat.

Twitter hat eine neue Einsatzmöglichkeit für Emojis geschaffen. Sowohl im Browser als auch in den neuesten App-Versionen lassen sich ab sofort Emojis als Reaktion auf Direktnachrichten verschicken. Praktisch, falls man sich mit einem Emoji einmal vergriffen hat: Jede Reaktion lässt sich auch wieder löschen, erklärt Twitter auf seinen Hilfe-Seiten.

Allerdings muss man die Möglichkeit, per Emoji zu reagieren erst einmal finden. Im Browser bewegt man dazu den Mauszeiger über die Nachricht, bis ein Herz-Symbol mit Pluszeichen erscheint. Ein Klick darauf fördert dann die Emoji-Auswahl zutage. In der App erhält man die Auswahl dagegen, wenn man doppelt auf die Nachricht tippt.

Bei Nutzern, die noch ältere Versionen der Twitter-App für iOS und Android benutzen, erscheinen die Reaktionen erst einmal als Text. Erst nach einem Udpate der Anwendung gibt es dann die Emojis zu sehen.

Linkedin testet Stories-Feature

Linkedin testet Stories-Feature

Linkedin verspricht sich von seinen Stories eine Möglichkeit der unkomplizierten Kommunikation zu Themen, die auch im Pausenraum oder im Flurfunk besprochen werden. Gerade die Flüchtigkeit dieser Kommunikationsform hat Content-Chef Pete Davies von Linkedin fasziniert. Immerhin seien Stories „ein leichter, spaßiger Weg“ etwas zu teilen, ohne dass diese Inhaltselemente „perfekt oder ständig mit dem eigenen Profil verbunden“ sein müssten, so Davies.

Linkedin Stories sollen demnach eine digitale Repräsentation der zwischenmenschlichen Kommunikation sein, wie sie in den Großraumbüros, Kaffeeküchen und Kantinen bereits stattfindet: mal nützlich, mal lustig, aber immer flüchtig. Zu den nützlichen Inhaltselementen zählt Davies etwa Schnappschüsse aus beruflichen Veranstaltungen wie Meetings oder Fortbildungen. Hier könnten die wichtigsten Erkenntnisse, Tipps und Tricks schnell als Story nach außen kommuniziert werden.

Konkurrenz für Pinterest? Facebook launcht neue DIY App Hobbi

Konkurrenz für Pinterest? Facebook launcht neue DIY App Hobbi

Facebook hat eine neue App auf den Markt gebracht: Hobbi. Das neuste App-Experiment des NPE-Teams (New Product Experimentation) hat eine offensichtliche Ähnlichkeit zur DIY- und Kreativ-Plattform Pinterest. Allerdings bietet Hobbi den Usern mehr Möglichkeiten. Nutzende können Inhalte nicht nur auf Pinnwänden organisieren, sondern auch Fotos und Videos ihrer Freizeitaktivitäten und DIY-Projekte hochladen und Themenkataloge anlegen. Außerdem soll die App dazu dienen, den Fortschritt eines Hobby-Projekts nachzuvollziehen. Wer also töpfert, ein Gartenhaus baut oder ein Bild malt, kann das mit Hobbi von Anfang bis Ende via Fotos und Videos dokumentieren und später mit Freunden teilen. Letzteres ist hierbei für die Entwickler aber augenscheinlich zweitrangig gewesen. Denn bis auf eine Funktion, mit der Videos erstellt und nach Abschluss des Projekts in einer externen App geteilt werden können, gibt es keinerlei Social-Media-Komponenten.

DIY Content: Sieht Facebook hier das größte Potential?

Hobbi ist sehr simpel aufgebaut und verfügt über wenige Features, mit denen der eigene Content bearbeitet werden kann. Interessant ist allerdings die thematische Richtung, die Facebook mit der App einschlägt. Denn kurz vor dem Launch des App-Experiments wurde ebenfalls Tangi auf den Markt gebracht. Eine App, die von Googles Entwicklerteam Area 120 konzipiert wurde und Usern ähnliche Möglichkeiten wir Hobbi bietet. Googles DIY-App-Version orientiert sich allerdings eher an TikTok als an Pinterest. Festzuhalten bleibt aber, dass beide Unternehmen im DIY- und Kreativbereich experimentieren. Ein thematische Nische, in der Pinterest bisher noch klar dominiert.

Neues Gesetz: Bald weniger Kennzeichnung nötig?

Neues Gesetz: Bald weniger Kennzeichnung nötig?

Mit der inflationären Verwendung der Kennzeichnung als Werbung bei Instagram & Co. könnte in naher Zukunft Schluss sein. Zumindest, wenn es nach dem Bundesjustizministerium geht: Influencer und Blogger sollen Posts in sozialen Medien künftig seltener als Werbung kennzeichnen müssen. Nach einem neuen Gesetzesvorschlag, der das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) ergänzt, soll der Vermerk dann nicht mehr nötig sein, wenn die Äußerungen ohne Gegenleistung erfolgen – die Blogger die Produkte also etwa selbst gekauft haben und nicht für ihre Posts bezahlt werden.

Mehr Transparenz für eine korrekte Werbekennzeichnung
Mit dem Vorhaben stößt das Ministerium auf offene Ohren, etwa bei Vreni Frost, die selbst viel zur Debatte beigetragen hat, nachdem sie sich vor Gericht wegen unlauterer Werbung verantworten musste: “Die Ergänzung zu §5a Absatz 6 UWG halte ich für begrüßenswert. Diese sinnvolle Empfehlung haben beispielsweise die Medienanstalten schon länger. Das hat Abmahnkanzleien und -verbände bisher leider nicht davon abgehalten, Influencer abzumahnen. Eine Gesetzgebung brächte daher wieder mehr Transparenz und auch Sicherheit für eine korrekte Werbekennzeichnung der Influencer.”

Noch steckt der Entwurf in den Kinderschuhen. Billen ruft Verbände, Unternehmen, Wissenschaft, Influencer und Journalisten dazu auf, sich an der Diskussion zu beteiligen, wie eine rechtssichere Lösung aussehen könnte.

“Die Meinungsfreiheit gilt selbstverständlich auch für Influencer”, erklärte Staatssekretär Gerd Billen. Ihre Äußerungen müssten dafür aber vorrangig der Information und Meinungsbildung dienen. “Dass Beiträge, die bezahlt werden, als Werbung gekennzeichnet werden müssen, ist eine Selbstverständlichkeit und muss auch in Zukunft erfolgen”, so Billen. “Aber wenn Dinge gepostet werden, für die es keine Gegenleistung gibt, können wir Rechtssicherheit schaffen, indem nicht alles und jedes schon aus Angst vor einer Abmahnung als Werbung gekennzeichnet wird.” Er hatte das neue Gesetz bereits im Sommer 2019 angekündigt.

Viele Influencer verdienen ihr Geld mit Produktempfehlungen im Internet. Bisher mussten Nutzer ihre Videos und Fotos aber auch dann als Werbung kennzeichnen, wenn sie dafür gar nicht bezahlt wurden und einfach über ein Produkt berichteten, das sie selbst gekauft und für gut befunden hatten. Das hatte in der Szene für größere Diskussionen gesorgt – und nicht zuletzt zu zahlreichen gerichtlichen Auseinandersetzungen, die sehr unterschiedlich ausgingen.

Betroffen waren unter anderen Cathy Hummels, Vreni Frost und Sonnyloops. Geprüft wurde, ob auch unentgeltlich abgegebene Empfehlungen von Produkten und Dienstleistungen eine geschäftliche Handlung darstellen, deren kommerzieller Charakter nach § 5a Absatz 6 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) offengelegt werden muss.

Als Folge der widersprüchlichen Urteile kam es zu Verunsicherung, wie selbst das Ministerium einräumt: “Durch eine solche Überkennzeichnung können Verbraucherinnen und Verbraucher Äußerungen nicht mehr verlässlich erkennen, die gezielt den Absatz von Produkten fördern sollen.”

Allerdings ist der Gestaltungsspielraum des deutschen Gesetzgebers durch europarechtliche Vorgaben begrenzt, da das UWG die Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken (2005/29/EG) umsetzt (UGP-RL). Diese regelt den wirtschaftlichen Verbraucherschutz grundsätzlich abschließend. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz wird eine entsprechende Klarstellung daher eng mit der Europäischen Kommission abstimmen.

Momentan steht folgende Ergänzung in § 5a Absatz 6 UWG zur Debatte: “Ein kommerzieller Zweck einer geschäftlichen Handlung ist in der Regel nicht anzunehmen, wenn diese vorrangig der Information und Meinungsbildung dient und für diese kein Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung gewährt wurde.”

Die Regelung verspricht nicht nur mehr Rechtssicherheit, sondern auch eine Angleichung an die Beurteilung von Printmedien. “Das Kriterium, dass die Äußerung vorrangig der Informations- und Meinungsbildung dient, wird an objektiven Faktoren nachprüfbar sein und verhindern, dass die Ausnahme bei stark werblich klingenden Äußerungen wie zum Beispiel bei übertriebenem Lob anwendbar ist”, so die Begründung. “Als Ausnahme vom Anwendungsbereich des § 5a Absatz 6 UWG müsste die Erfüllung der Voraussetzung im Streitfall von den Influencern nachgewiesen werden. Der Nachweis könnte zum Beispiel durch eine Bestätigung des Unternehmens erbracht werden, dass keine Gegenleistung für die Äußerung erfolgt ist. Das Merkmal, ob eine Äußerung vorrangig der Information- und Meinungsbildung dient, würde dagegen objektiv bestimmt werden und sich danach bemessen, ob Elemente einer sachlichen Darstellung oder persönlichen Stellungnahme im Vordergrund stehen.”

News und neue Buttons: Großes Redesign bei Snapchat

News und neue Buttons: Großes Redesign bei Snapchat

Wie von The Verge berichtet, testet Snapchat derzeit ein großes Redesign der App. Eine kleine Nutzerzahl hat derzeit Zugriff auf das neue Design und einige von ihnen veröffentlichten Screenshots der veränderten Features. Zum einen finden die Snap Map und die Snapchat Originals im Redesign einen neuen Platz. Zum anderen testet die App Breaking News Headlines, die die Nachrichten von vertrauenswürdigen News-Quellen im Discover-Bereich anzeigen sollen.

Redesign bei Snapchat: Fünf Buttons in der Navigationsleiste
Bisher war die App in den Kameramodus, Chats und die Discover-Seite unterteilt. Mit dem Redesign erscheinen auf der neuen Navigationsleiste fünf verschiedene Buttons. Die Snap Map bekommt einen eigenen Button, ebenso wie der Discover-Bereich, der im Redesign in Community umbenannt wurde, und das neue Discover, das Platz für die Snap Originals bietet.

Damit geht Snapchat einen Schritt, der bisher eher unwahrscheinlich schien. Aufgrund der jungen Zielgruppe, die sich auch ohne große Erklärungen zu Swipen, Tappen oder Buttons in der App zurechtfindet, schien die vergleichsweise schwierige Navigation von Snap geradezu gewünscht. So würden sich Nutzer, die die Handhabung nicht direkt verstehen, vermutlich nicht zu lange mit der App aufhalten und der Kreis der User bliebe exklusiver. Doch mit höheren Nutzerzahlen, die jedoch nicht schnell genug wachsen, scheint Snap über einen einfacheren Zugang nachzudenken. Durch die Buttons im neuen Design wäre ein Zurechtfinden für User auf jeden Fall einfacher.

Zudem bietet Snap, indem den einzelnen Seiten ein eigener Raum zugestanden wird, Advertisern mehr Platz. So war zum Beispiel die beliebte Snap Map bisher sehr versteckt. Ein offensichtlicherer Ort würde sie sicher auch für Anzeigen beliebter machen. Auch der verstärkte Fokus auf die Snapchat Originals dürfte ein kluger Schachzug der App sein. Hier fließt viel Budget von Snap selbst hin, so dürfte es in dem Interesse des Unternehmens sein, die Zuschauerzahlen so hoch wie möglich zu treiben.

In einem weiteren Test gibt Snapchat News von vertrauenswürdigen Publishern einen Raum auf der Discover-Seite. In Happening Now bekämen User so stets ein Update zu aktuellen Begebenheiten.

Erfolgsgeschichte: Mit Facebook-Gruppen zu 150.000 verkauften Schuhen im Jahr

Erfolgsgeschichte: Mit Facebook-Gruppen zu 150.000 verkauften Schuhen im Jahr

Anna und Ran Yona wollen mit Wildling Shoes eine neue Art des Schuhs etablieren – und haben sich eine treue Community aufgebaut. Drei Jahre nach dem Start ihres Online Shops verkaufen Anna und Ran Yona 150.000 Paar ihrer Wildling Shoes pro Jahr – exklusiv über die eigene Seite. Anna Yona lernt ihren Mann Ran in dessen Heimat Israel kennen. Dann ziehen sie wegen besserer Bildungschancen für die Kinder nach Deutschland und müssen überlegen, wie es weitergeht. „Unsere Kinder sind in Israel viel barfuß unterwegs gewesen. Nach dem Umzug nach Deutschland mussten sie dann Schuhe tragen und in denen konnten sie gar nicht richtig laufen“, sagt Wildling-Shoes-Gründerin Anna Yona. Das Gründerpaar erdenkt einen Schuh, der den Trägern das Gefühl gibt, barfuß unterwegs zu sein.

2014 starten Anna und Ran Yona mit der Entwicklung des Produkts. 2015 nehmen sie bei Kickstarter 75.000 Euro mit ihrer ersten Kollektion ein. 2016 geht der Online-Shop an den Start. „Die Schuhe gibt es nur direkt bei uns.“, sagt Yona. Produziert wird in Portugal.

Facebook-Gruppen mit Zehntausenden Fans
Wildling besticht mit seiner engagierten Community. In der offiziellen Facebook-Gruppe „Wildling Community“ tummeln sich bspw. mehr als 19.000 Fans der Marke. Und die teilen ihre Erfahrungen, fragen nach Farbvarianten und freuen sich gemeinsam auf die nächste Kollektion. Das Engagement in so einer Gruppe ist noch einmal deutlich höher als auf dem Unternehmensaccount mit immerhin mehr als 35.000 Fans. Da kommt ein Bild mit einem Wildling-Schuh von einer Kundin auch schonmal auf 160 Likes und 340 Kommentare.

Zwar nehme solch eine Gruppe dem Kundenservice viel Arbeit ab, verursache an anderer Stelle aber wieder neue. „Eine große Community in einer Facebook-Gruppe ist extrem betreuungsintentiv.“ Sie habe mehrere Kolleginnen, die sich ausschließlich um die Moderation der Gruppe kümmern, Beiträge freigeben und aufkommende Fragen beantworten. Und trotzdem betreibt Wildling Shoes noch eine zweite Gruppe: Eine Verkaufsbörse, in der auch schon mehr als 12.000 Fans der Marke Mitglied sind.

Community Building ab der ersten Sekunde
Entstanden sei die starke Community durch die frühe Einbindung durch Anna und Ran Yona. „Als wir 2014 mit der Produktentwicklung gestartet sind, haben wir direkt die Community auf Facebook mit aufgebaut. Beim Start unserer Crowfunding-Kampagne auf Kickstarter ein Jahr später haben viele Fans direkt Schuhe gekauft“, sagt die Gründerin. Schon zum Start habe sie die Vision hinter Wildling Shoes mit den Fans geteilt – zu der Zeit noch, eine neue Art Schuh für Kinder zu entwickeln. Das Gründerpaar habe direkt eine Facebook-Seite gestartet und dort gezeigt, wie die Entwicklung der Produkte abläuft. Und das gelte bis heut: „Unser Marketing funktioniert komplett Content-basiert. Wir wollen eine ganz besondere Beziehung zu unserer Kundschaft aufbauen und sie immer wieder einen Blick hinter die Kulissen werfen lassen“, sagt Yona.

Ein anderer Effekt habe dann aber die Facebook-Gruppe so richtig explodieren lassen. Während der Kickstarter-Kampagne 2015, bei der das Unternehmen direkt Schuhe für 75.000 Euro verkauft, entsteht die heute offizielle Gruppe als Sammelplatz für Schnäppchenjäger. Weil das Wildling-Team auch ein Paket mit zehn Schuhen für 500 Euro anbietet (deutlich günstiger, als einzeln), finden sich auf Facebook potenzielle Käufer*innen zusammen, die sich solche Pakete jeweils aufteilen. Wenig später übernimmt Wildling Shoes die Gruppe selbst und stellt die Gruppen-Gründerin direkt ein.

Drop-Marketing wider Willen
„Wir haben Anfang 2016 die ersten Schuhe an die Kickstarter-Käufer*innen verschickt und den Online-Shop gestartet. Wir dachten, die für den Shop zusätzlich produzierten Produkte würden für ein halbes Jahr reichen. Nach ein paar Tagen waren wir komplett ausverkauft“, so Anna Yona. Durch Zufall macht das Unternehmen direkt zum Start Bekanntschaft damit, wie rund um einen angekündigten Produktstart Hype entstehen kann. Seitdem bleibt Wildling dabei, seine neuen Kollektionen im Vorfeld genau zu terminieren und die Zielgruppe auf Social Media schon einmal heiß zu machen. Mit mehreren Posts auf Instagram werden neue Schuhmodelle angeteasert, in einem Posting kurz vor Verkaufsstart wird dann die genaue Zeit bekannt gegeben. Das gleiche Konzept spielt das Team auch über Instagram Stories. Auf der Plattform folgen Wildling Shoes über 38.000 Nutzer.

„Durch einen Drop können wir schon direkt nach dem Marktstart Schlüsse ziehen und dann unsere Produktion für die nächsten Wochen anpassen.“ Wildling umgehe so, große Lagerflächen für weniger nachgefragt Produkte zu reservieren und könne schnell aufspüren, welche Schuhe am besten ankommen. Gleichzeitig vermeidet das Team, dass im ersten Anlauf zu wenig bestellte Modelle oder Größen am ehesten nachproduziert werden. Ausverkauf oder künstliche Verknappung seien kein Teil der Strategie. Trotzdem müssen die Lager am Ende der Saison offenbar nur selten ausgeräumt werden: „Wir machen keine Rabatt-Aktionen. Zweimal im Jahr gibt es einen Sale, um Fehler im Forecasting auszugleichen“, sagt Yona.

Influencer helfen beim Content
Um die Zahl der Follower bei Facebook und Instagram zu erhöhen, setzt Wildling Shoes auf Unterstützung von außen. „Wir haben langfristige Kooperationen mit kleineren bis mittelgroßen Influencern. Viele zeigen ihrer Community unser Produkt und gleichzeitig produzieren sie Content für unsere Accounts“, so die Gründerin. Accounts wie „wildandboho“ (13.400 Follower) oder „ancientrootsmama“ (14.200 Follower) zeigen die Schuhe immer wieder auf dem eigenen Kanal und liefern Wildling zusätzlich Fotos für ihren Instagram-Account.

Darüber hinaus habe das Unternehmen kaum Geld für Marketing ausgegeben. Zuletzt habe es einen ersten Performance-Marketing-Test gegeben. Aktuell laufen aber keine Anzeigen von Wildling Shoes auf Facebook und Instagram. Stattdessen wolle Yona weiter am Newsletter arbeiten, den das Team einmal die Woche verschickt. Der habe extrem hohe Öffnungsraten, obwohl es in den Texten vor allem um die Vision des Unternehmens und Geschichten rund um die Produktion der Schuhe gehe. „Unsere langfristige Vision ist, Menschen zu bewegen – nicht nur unsere Kund*innen, sondern auch im Zusammenspiel mit anderen Unternehmen. Das Ziel ist mehr Nachhaltigkeit und faire Zusammenarbeit“, so Yona. Sie fügt aber auch hinzu, dass die Öffnungsrate vor einem Launch neuer Produkte doch nochmal deutlich in die Höhe schießt.

Kehrt Instagram zum chronologischen Feed zurück?

Kehrt Instagram zum chronologischen Feed zurück?

Instagram könnte seine User künftig mit einer altbewährten Darstellungsform erfreuen. Wie die US-amerikanische Webseite „TechCrunch“ unter Berufung auf die Entwicklerin Jane Manchun Wong berichtet, arbeitet das Netzwerk derzeit an einem neuen Tool in seiner Android-App. Demnach könnte Instagram zu seiner ursprünglichen Feed-Sortierung zurückkehren, in der den Nutzern die Bilder und Videos wieder in der chronologischen Reihenfolge angezeigt werden. Wong, die regelmäßig Apps rekonstruiert und auf versteckte Features und Sicherheitsmängel untersucht, teilte einen Screenshot, der neben dem herkömmlichen Feed eine zweite „Latest Posts“-Ansicht ermöglicht. Diese erscheint in dem versteckten Test als Pop-Up-Fenster.

Instagram: Algorithmus bestimmt, was oben steht

Seit 2016 zeigt das Netzwerk den Feed nicht mehr chronologisch an. Stattdessen entscheidet ein Instagram-Algorithmus darüber, was die Nutzer weit oben angezeigt bekommen und welche Inhalte weniger relevant sind. Sehr zum Unmut vieler User – diese beschweren sich regelmäßig darüber, da etwa Beiträge von Freunden, die weniger Reichweite erzielen, im Feed untergehen. Ein Facebook-Mitarbeiter reagierte bereits auf Wongs Tweet. Demnach sei die „Latest Post“-Funktion ein Überbleibsel eines vergangenen „Hackathons“, einer Facebook-Tradition, bei der Mitarbeiter kreative Ideen zu Papier oder eben auch ins Back-End der Apps bringen dürfen. „Es ist nicht für die Öffentlichkeit zugängig und wir haben derzeit keine Pläne es zu testen oder zu starten“, kommentierte Alexandru Voica.

Dennoch konnte Jane Manchun Wong weitere Aktivitäten an der Funktion feststellen. Ob die „Latest Posts“ tatsächlich ausgerollt wird, bleibt abzuwarten. Twitter-Reaktionen wie „Endlich hört Instagram auf Beschwerden“ und „Gott, lass es wahr werden“ zeigen jedenfalls, dass sich viele Nutzer über die Rückkehr zum chronologischen Feed freuen würden.

Instagram erreicht erstmals mehr Menschen als Facebook – doch das Engagement sinkt

Instagram erreicht erstmals mehr Menschen als Facebook – doch das Engagement sinkt

Dass Facebook bei der Generation Z und anderen jungen Zielgruppen an Bedeutung verliert, ist keine neue Erkenntnis. Glaubt man dem neuen Trendreport des Social-Media-Management-Dienstleisters Socialbakers, hat das soziale Netzwerk im vierten Quartal 2019 auch insgesamt zum ersten Mal weniger Menschen erreicht als Instagram.

Der Report von Socialbakers basiert auf umfangreichen Daten der 50 größten Markenprofile aus dem vierten Quartal 2019. Das Kernergebnis: Hinsichtlich der Größe der Gesamtzielgruppe hat Instagram in den letzten drei Monaten des abgelaufenen Jahres Facebook erstmals überholt. Darüber hinaus verzeichneten die Top 50 Marken auf Instagram knapp 20-mal so viele Interaktionen wie auf Facebook – und das, obwohl die Unternehmen auf Facebook generell mehr Beiträge veröffentlichen.

Insgesamt war die Interaktionsrate auf Instagram wie auch auf Facebook im vierten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringer. Den stärksten Rückgang musste die am meisten auf Instagram werbende Fashion-Branche mit 19,4 Prozent hinnehmen. Die Top-Branche auf Facebook, E-Commerce, ist bei den Interaktionen dagegen “nur” um 9,6 Prozent geschrumpft. Am meisten zugelegt hat auf Instagram die Kategorie Services mit einem Zuwachs von 66,7 Prozent.

Instagram spielt im Facebook-Konzern eine immer größere Rolle – auch wirtschaftlich. Einem Medienbericht zufolge ist Instagram mittlerweile für mehr als ein Viertel der Erlöse im Reich von Mark Zuckerberg verantwortlich. Ein Blick auf die Bewegtbildformate verrät zudem, dass Marken immer noch in 70 Prozent der Fälle auf Facebook auf horizontale Clips setzen. Die Q4-Daten von Socialbakers zeigen allerdings, dass vertikale Videos auf den Facebook-Markenseiten besser ankommen. Videos, die nicht länger als 30 Sekunden sind, werden in einem vertikalen Format von 29,9 Prozent der Zuschauer bis zum Ende angesehen, während horizontale Videos nur in 22,2 Prozent der Fälle zu Ende geschaut werden.

Was die Geschlechter betrifft, interagieren Frauen häufiger mit Markenprofilen als Männer. Auf Instagram machen sie 58 Prozent der Fans von Marken-Accounts aus und stellen in jeder Altersgruppe die Mehrheit dar. Auf Facebook ist der Frauenanteil der Fans von Markenprofilen mit 56,7 Prozent nur knapp geringer, wobei es in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen etwas mehr Männer gibt.

Aber Instagram liegt nicht in jeder in dem Trendreport untersuchten Kategorie vorne. So bleibt der Facebook Feed mit 58,3 der Gesamtausgaben der Top 50 Werbungtreibenden immer noch der beliebteste Werbekanal. Allerdings pirscht sich Instagram heran. Vor allem die Werbeausgaben für Instagram Stories stiegen rapide an. In der zweiten Jahreshälfte 2019 wurden erstmals 10 Prozent der Gesamtausgaben für Instagram Stories aufgewendet. Insgesamt stiegen die Ausgaben für Instagram Stories 2019 um 40 Prozent und in den vergangenen beiden Jahren zusammen genommen gar um 91 Prozent.

Die vierteljährlichen Branchenberichte spiegeln den Stand der Socialbakers-Datenbank zu Beginn des Quartals wider, das auf das Quartal der Berichte folgt. Die Daten werden einmal erhoben und zwischen den Releases nicht aktualisiert. Der Schwellenwert für den zu erstellenden Bericht liegt bei 50 Profilen auf Instagram und 50 Facebook Pages für die jeweilige Regions- und Kategorienkombination. Wenn eine bestimmte Kombination den Schwellenwert nicht erreicht, werden nach Möglichkeit Daten für einen gröbere Analyse bereitgestellt.
Mitverantwortlich für den anhaltenden Instagram-Boom ist das ungebrochene Influencer-Marketing-Wachstum auf der Plattform. Allein im vierten Quartal 2019 stieg die Zahl der Influencer, die ihre Posts als werblich kennzeichneten, um 90,5 Prozent an. Das Instagram-Profil von Walmart verzeichnete in diesem Zeitraum insgesamt 854 Mentions von 619 Influencern und bleibt damit weiter der Spitzenreiter unter den Marken, die auf Influencer setzen.

“Es war bereits abzusehen, aber jetzt ist es offiziell: Betrachtet man die Top 50 der größten Markenprofile, erreichen diese auf Instagram ein größeres Publikum als auf Facebook”, fasst Yuval Ben-Itzhak, CEO von Socialbakers, zusammen. “Diese Entwicklung ist keine Überraschung. Unerwartet war jedoch der relative Rückgang des Engagements während der Feiertage in Q4. Dies kann als Warnsignal gedeutet werden: Marken benötigen ein tiefergreifendes Verständnis dafür, welche Art von Inhalten für ihre Zielgruppe funktionieren, und agile Methoden, um diese Inhalte entsprechend für ihr Publikum auszuspielen.”

Den kompletten Trendreport gibt es hier.